In dieser Rubrik möchte ich ein paar Schilderungen zu baulichen Anlagen machen. Lange bevor der Berghof gebaut wurde, stand bereits auf diesem Platz das so genannte “Haus Wachenfeld”. Es wurde im Jahre 1916 von Kommerzienrat Otto Winter gebaut und bekam den Namen “Wachenfeld” deshalb, weil der Mädchenname seiner Frau Wachenfeld war. Es war ein kleines idyllisches Landhaus mit einer Größe von ca. 9 x 11,5 m. Da die Familie Winter eigentlich in Buxtehude wohnte, war das Haus Wachenfeld als Wochenendhaus gedacht und genutzt. Im Jahre 1928 wurde das Haus Wachenfeld an den späteren Besitzer vermietet und 1933 an ihn verkauft. Bereits Ende 1935 begannen schon die Planungsvorbereitungen für einen Erweiterungsbau. Es war dem Bauherrn ein Anliegen, dass Haus Wachenfeld nicht abzureißen, sondern in den neuen Bau mit zu integrieren. Dies war zwar nicht im vollen Umfang möglich, aber die Grundmauern im Erdgeschoss blieben erhalten. Das Dach und vermutlich auch das Obergeschoß wurden abgetragen und im Zuge der Bauarbeiten dem neuen Bau angeschlossen bzw. integriert. Dieser neue Bau bekam den Namen “Berghof”. Bereits zur Zeit des Haus Wachenfeld stand ebenfalls auf dem Grundstück ein kleines Nebengebäude in Holzbauweise. Im Zuge der Bauarbeiten am Berghof wurden auch an diesem Gebäude Veränderungen vorgenommen und dieses Gebäude nannte sich von da an “Adjutantur”. Die Adjutantur wurde später (ich vermute 1938 oder 1943) noch mal angebaut/erweitert und blieb ebenfalls bis zur Bombardierung am 25.04.1945 stehen. Ich werde darauf in meinem Buch noch genauer eingehen. Somit entstanden auf dem Gelände mehrere Gebäude, die ich wie folgt unterteilen möchte: - Haus Wachenfeld - Adjutantur - Haupthaus (Berghof) - Garage - Seitenflügel bzw. Wirtschaftsgebäude
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Das Haus Wachenfeld und die Adjutantur habe ich oben schon etwas beschrieben und möchte deshalb hier auf eine Wiederholung verzichten. Ich springe gleich zum Punkt Haupthaus Das Haupthaus wurde also an das Haus Wachenfeld angebaut bzw. wurde das Haus Wachenfeld in den Berghof integriert. Dies ist auf den von mir rekonstruierten Bauplänen deutlich erkennbar - siehe die Rubrik „Baupläne“. Die Abmessungen des Haupthauses waren 14,98 x 31,69 m zuzüglich einen kleinen Anbau auf der südlichen und einen Vorbau auf der nördlichen Gebäudeseite. Es hatte vier benutzte Stockwerke und einen unbenutzten Spitzboden. Das Mauerwerk bestand aus Ziegelsteinen und das Dach war mit Blech eingedeckt. Im Erdgeschoß gab es ein einzigartiges ca. 8 x 4 m großes versenkbares Fenster, welches einen wunderbaren Blick auf die gegenüberliegende Bergwelt des Untersbergmassivs bot. Dieses versenkbare Fenster war aber nicht das einzige versenkbare Fenster. Der Wintergarten - welcher zum Haus Wachenfeld gehörte - hatte ebenfalls zwei kleinere versenkbare Fenster. Garage bzw. Terrasse Die Garage findet ihren Ursprung schon zu Zeiten des Haus Wachenfeld. Allerdings wurde sie mit dem Bau des Berghofs noch mal erweitert. Die Innenfläche der Garage hat 15,5 x 8,0 m gemessen und bot Platz für mindestens 4 Autos. Das Mauerwerk bestand aus einer relativ dünnen Ziegelwand und vorgemauerten Natursteinen. Oberhalb der Garagendecke gab es eine ca. 75 cm hohe Brüstungsmauer aus ausschließlich Natursteinen. Die Fläche oberhalb der Garagendecke wurde als Terrasse genutzt. Seitenflügel bzw. Wirtschaftsgebäude Direkt anschließend an das Berghof-Hauptgebäude befand sich in nordöstlicher Richtung ein Seitenflügel. Dieser erste Seitenflügel wurde 1936 mit dem Berghof gebaut und hatte die Abmessungen 28,86 x 8,51 m. Im Jahre 1938 wurde dieser Seitenflügel dann noch mal um ca. 30 m erweitert. Leider gibt es von diesem letzten Erweiterungsbau keine Planunterlagen oder andere Auskünfte, wie groß dieses Gebäude exakt war, bzw. wie es genutzt wurde. Es gibt Aussagen von mir persönlich bekannten Leuten, die dort gearbeitet haben, dass sich dort eine Telefonzentrale befunden haben soll, aber das kann natürlich nicht alles gewesen sein. Jedenfalls müssen sich dort schon Räume befunden haben, die nicht nur untergeordnete Funktionen (z. B. Lagerräume) erfüllten, denn es gibt Filmausschnitte, in denen sogar Gewölbedecken zu sehen sind. So eine aufwendige Baukonstruktion rechtfertigt sich nicht in einem gewöhnlichen Lagerraum. Auch dieses Gebäude hatte Ziegelwände und eine Blechdacheindeckung. Allerdings waren hier nur drei Etagen benutzbar. Dieser Seitenflügel bekam bei der Bombardierung einen kleinen Treffer ab. Dies war meines Wissens der einzige Treffer, der das Berghofgebäude direkt beschädigte. Es ist möglich, dass die Druckwellen der Einschläge im Umfeld Schäden hergerufen haben, aber als direkter Treffer ist mir nur der Treffer im Seitenflügel bekannt. Nach der Bombardierung wurde der Obersalzberg für drei Tage zum Plündern frei gegeben, damit sich die Bevölkerung alles noch brauch,- und nutzbare abholen konnte. Nach diesen drei Tagen gab es den Befehl, den Berghof in Brand zu setzen, was auch geschah. Es gibt Bilder davon. Daraufhin stand das Gebäude als Ruine noch bis zum 30.04.1952. An dem Tag wurde der Berghof fast vollständig zerstört. Heute sind lediglich noch die Stützmauer (welche keine Verbindung mit dem Berghof hatte) und ein paar kleine Fundament,- Wand,- und Bodenflächenreste zu sehen. Dies war eine kleine Erläuterung zum Berghof. In meinem Buch (siehe die Rubrik “Buch” auf der Startseite dieser Internetseite) wird es wesentlich mehr Informationen geben.